Schulterschlussbericht: Ergebnisse der Umfrage zu Lerngruppenbörsen in Freiburg

Autor:in

Daniel Gerdesmann

Veröffentlichungsdatum

13. Dezember 2024

Daten aktualisiert am 18.02.2025

Ziel

Die Fachschaft Jura Freiburg plant die Einführung einer Lerngruppenbörse für alle Semester. Als Orientierung dient die bereits in ILIAS integrierte Lerngruppenbörse für die Examensvorbereitung.

Im Rahmen des Schulterschlussprojekts wurden Freiburger Jurastudierende per Online-Fragebogen befragt, wie sie sich den Aufbau der neuen Lerngruppenbörse wünschen. Die Fragen wurden gemeinsam mit Dalia und Mareike von der Fachschaft entwickelt.

Notwendigkeit

Die Umfrageergebnisse zeigen einen klaren Bedarf für eine bessere Unterstützung bei der Lerngruppenfindung:

  • 85 % der Freiburger Jurastudierenden geben an, dass ihre Universität es ihnen nicht einfach macht, eine Lerngruppe zu finden.

  • Freiburg ist mit diesem Ergebnis kein Einzelfall – auch im bundesweiten Durchschnitt berichten 85 % der Studierenden, dass die Organisation von Lerngruppen erschwert wird.

Diese Zahlen unterstreichen die Dringlichkeit, eine strukturierte, leicht zugängliche Lerngruppenbörse bereitzustellen.

Der Fragebogen

So sah der verwendete Fragebogen aus:

Screenshot der ersten Hälfte des Fragebogens

Screenshort der zweiten Hälfte des Fragebogens

Stichprobe

Insgesamt nahmen 167 Studierende an der Befragung teil. Die Mehrheit identifizierte sich als weiblich (60 %), gefolgt von männlichen Studierenden (37 %) Ein kleinerer Anteil (1 %) gab eine diverse Geschlechtsidentität an, während der Rest keine Angabe machen wollte.

Abbildung 1

Wie Abbildung 1 zeigt, haben insbesondere Studienanfänger:innen an der Umfrage teilgenommen. Studierende aus den Semestern 1–9 sind in der Stichprobe gut vertreten, während Teilnehmende aus den Semestern 10–15 seltener vertreten sind. Dies war jedoch zu erwarten, da für diese Gruppe bereits eine Examenslerngruppenbörse existiert und sie somit nicht zur primären Zielgruppe der neuen Lerngruppenbörse gehören.

Insgesamt ist die Stichprobe ausreichend repräsentativ, um Rückschlüsse auf die Studierendenschaft in den Semestern 1–9 zu ziehen.

Ergebnisse

Wie soll die Lerngruppenbörse unterteilt werden?

Die Mehrheit der Studierenden spricht sich für eine Dreiteilung der Lernbörse nach Grundstudium-Schwerpunkt-Examen mit Filteroption nach Scheinen aus.

Nach welchen Kriterien wollen Studierende Lerngruppen suchen können?

Studierende möchten mehrere Filtermöglichkeiten. Zielnote und Zeitpunkt des Inserats sind dabei weniger wichtig, als organisatorische Filter (Zeitraum, Sitzungshäufigkeit).

Was haben Teilnehmende sonst noch angemerkt?

Ein offenes Textfeld ermöglichte weitere Aspekte und Wünsche anzusprechen. 6 Studierende machten eine Anmerkung. Hier sind sie:

-  Ob online oder in Präsenz
-  Die Filter sollten nicht dafür sorgen, dass man keine Lerngruppe findet. Manchmal sortieren sich dadurch Lerngruppen raus, in die man eigentlich gepasst hätte. Wenn einem ein bestimmtes Kriterium nicht so wichtig ist, ist es vielleicht egal ob es erfüllt wird oder nicht. Man sollte also möglichst selber die Filter auswählen können.
-  Orte für Kleingruppen zum ungestörten Arbeiten sind quasi nicht verfügbar oder uns nicht bekannt
-  An den wunderbaren Film "Der Club der toten Dichter" denken, und ihn als mahnendes Beispiel begreifen.
-  man sollte die Möglichkeit stark bewerben, damit die Studierenden darauf aufmerksam werden und diese dann in Anspruch nehmen können
-  Wie sollen die Themen in der Lerngruppe bearbeitet werden? 
Durch Falllösungen, eher Wiederholungsfragen, Verständnisfragen oder alles?

Empfehlungen

Strukturierung

Die Ergebnisse der Umfrage sprechen für eine differenzierte Lerngruppenbörse, die den unterschiedlichen Studienphasen gerecht wird. Empfohlen wird die Einrichtung von drei separaten Bereichen:

  • Grundstudium

  • Schwerpunktbereich

  • Examensvorbereitung

Ein praktischer Vorteil dieser Aufteilung besteht darin, dass die bereits bestehende Examenslerngruppenbörse fortgeführt werden kann.

Tabellenstruktur

Folgende Spalten sollten die Tabellen enthalten:

  • Schein/Prüfungstermin

  • Kontaktinfo

  • Bemerkungen

  • Gesuch oder Angebot

  • Zeitraum

  • Sitzungshäufigkeit

  • Gruppengröße

  • Inhalt der Lerngruppe

  • Wissensstand

Falls aus technischen oder gestalterischen Gründen nicht alle Spalten umsetzbar sind, könnten die Felder „Wissensstand“ und ggf. „Inhalt der Lerngruppe“ entfallen, da diese Angaben bei Bedarf in der Spalte „Bemerkungen“ ergänzt werden können.

Folgende Spalten werden nicht dringend nachgefragt:

  • Zeitpunkt des Inserats: Eine Sortierung nach Aktualität (neueste Anzeigen oben) in Kombination mit der Angabe eines Zeitraums ist ausreichend.

  • Zielnote: Die Angabe des Inhalts und des Wissensstands wurde als wichtiger eingestuft. Falls besondere Anforderungen bestehen, können diese in den Bemerkungen ergänzt werden.

  • Online vs. Präsenz: Die Ergebnisse des Schulterschluss-Projekts zeigen eine klare Präferenz für Präsenztreffen. Online-Treffen werden vor allem dann genutzt, wenn Präsenztreffen organisatorisch nicht möglich sind. Eine separate Spalte ist daher nicht notwendig – relevante Informationen können in den Bemerkungen vermerkt werden.

  • Arbeitsweise: Die Art der Zusammenarbeit kann durch die Felder „Inhalt der Lerngruppe“ und „Bemerkungen“ bereits ausreichend beschrieben werden, insbesondere für den Erstkontakt.

Filteroptionen

Die Filter sollten optional und kombinierbar sein. Es sollte z.B. möglich sein, nach Angeboten mit Zeitraum X und Gruppengröße Y zu suchen.

Sonstige Hinweise

  • Studierende betonen, dass Lerngruppenbörsen allein nicht ausreichen, wenn nicht gleichzeitig genügend Lernräume zur Verfügung stehen.

  • Um die Nutzung der neuen Lerngruppenbörsen sicherzustellen, sollten sie regelmäßig beworben und in Studienleitfäden sowie auf relevanten Plattformen integriert werden.